Nachlaß Schirmacher
(Historische Quellen zur Frauenbewegung und
Geschlechterproblematik, HQ 30)
ca. 63.000 Blatt auf 2.271 Mikrofiches, 2000, ISBN 3-89131-142-7
Die Dr.-Käthe-Schirmacher-Schenkung an der
Universitätsbibliothek Rostock
Gesamtedition des Nachlasses von Dr. Käthe Schirmacher (1865 – 1930): Briefe, Werkmanuskripte, Tagebücher, Fotos, Zeitungsausschnitte, Publikationen etc.
Mit einem Nachlaßverzeichnis auf CD-ROM
Diazo positiv: EUR 11.510,– (ohne Mwst.) / 13.696,90 EUR (inkl. Mwst.)
Silber positiv: EUR 13.812,– (ohne Mwst.) / 16.436,28 EUR (inkl. Mwst.)
Das »Nachlaßverzeichnis auf CD-ROM« kann beim Verlag angefordert werden.
Käthe Schirmacher (1865 – 1930)
Als 1899 der »Verband fortschrittlicher Frauenvereine« gegründet wurde, gehörte neben Minna Cauer, Anita Augspurg und anderen auch Käthe Schirmacher zu dessen Initiatorinnen. Die Mitarbeit in der Frauenbewegung, aber auch persönliche Freundschaften bilden den Hintergrund für Käthe Schirmachers zahlreiche Kontakte zu den führenden Frauen der Frauenbewegung dieser Zeit.
Ab 1904 vollzog Käthe Schirmacher eine deutliche Hinwendung zum konservativen Nationalismus. Sie bedeutete für viele der in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts entstandenen persönlichen Beziehungen zu Mitstreiterinnen in der Frauenbewegung deutliche Spannungen: Auch in der Ausrichtung von Schirmachers Mitarbeit in der Frauenbewegung waren Veränderungen in der Folge unübersehbar. Dennoch blieben viele Kontakte Schirmachers zu den Weggefährtinnen der früheren Jahre zumindest auf Arbeitsebene bestehen.
Das national-konservative politische Lager, aber auch national eingestellte Kreise der Frauenbewegung wurden in den folgenden Jahren Schirmachers wichtigste Bezugspunkte. Als Abgeordnete der DNVP in der Nationalversammlung erreichte sie 1919/20 den Höhepunkt ihrer politischen Laufbahn; Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit blieb – neben dilemmatischen Bestrebungen, ein konservatives Umfeld für die Gleichberechtigung der Frau zu gewinnen – bis zu ihrem Lebensende die nationale Ostmarkenpolitik.
Der Nachlaß
In Zeitschriften und Monographien haben die Aktivitäten der Frauenbewegung in den ersten dreißig Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Niederschlag gefunden. Persönliche Quellen, die auch einen Blick hinter die Kulissen erlauben, sind aber äußerst selten und schwer zugänglich.
Mit der Publikation des Nachlasses Schirmacher ändert sich diese Situation grundlegend: mehr als 450 Werkmanuskripte, 55 Notiz- und Tagebücher, etwa 500 Fotografien, 5.500 Sammelstücke (davon 3.800 Zeitungsartikel) und 600 Druckwerke, vor allem aber eine ca. 14.000 Stücke umfassende Briefesammlung1, werden durch die Edition des Nachlasses Schirmacher zugänglich. Sie eröffnen mit dem Blick von innen eine neue Perspektive nicht nur auf die Entwicklung der Frauenbewegung um die letzte Jahrhundertwende, sondern auch auf das breitere politische und gesellschaftliche Geschehen zwischen 1890 und 1930.
Der Nachlaß umfaßt mehr als 1.000 Mappen mit ca. 22.000 Stücken. Er wird durch einen elektronischen Katalog auf CD-ROM erschlossen. Recherchemöglichkeiten: freie Suche, Register.
Auf Anfrage sind auch Teilbestände des Nachlasses erhältlich. Bitte fordern Sie den Sonderprospekt beim Verlag an.
1 Zu Käthe Schirmachers Korrespondenzpartnerinnen aus der Frauenbewegung gehörten u.a.: Anita Augspurg, Gertrud Bäumer, Minna Cauer, Carrie Chapman-Catt, Lida Gustava Heymann, Helene Lange, Maria Lischnewska, Anna Pappritz, Auguste Schmidt, Helene Stöcker und Marie Stritt. Nach ihrer Hinwendung zum konservativen Nationalismus, insbesondere in ihrer Zeit als Abgeordnete der DNVP in der Nationalversammlung, nahmen z.B. auch prominente Vertreter des parteipolitischen Lebens einen bedeutenden Raum als Korrespondenzpartner ein.