Archiv für Frauenkunde und Eugenetik
Archiv für Frauenkunde und Eugenetik
1.1914 – 5.1923
Archiv für Frauenkunde und Eugenetik, Sexualbiologie und Vererbungslehre
6.1920 – 8.1922
Archiv für Frauenkunde und Eugenetik, Sexualbiologie und Konstitutionsforschung
10.1924 – 19.1933
hg. von Max Hirsch; Würzburg, sp. Leipzig und Würzburg, sp. Leipzig
(Historische Quellen zur Frauenbewegung und Geschlechter-
problematik, HQ 19)
7.290 Seiten auf 85 Mikrofiches
1995, ISBN 3-89131-131-1
Diazo negativ: EUR 640,– (ohne Mwst.) / EUR 761,60 (inkl. Mwst.)
Silber negativ: EUR 768,– (ohne Mwst.) / EUR 913,92 (inkl. Mwst.)
In seiner Vorrede zum Archiv für Frauenkunde beschrieb Max Hirsch als den bedeutungsvollsten Gegensatz, den »das vergangene Jahrhundert« geschaffen habe, den »Gegensatz der Geschlechter, die Erschütterung des Verhältnisses zwischen Mann und Frau«. Hirsch prophezeite eine Veränderung der bürgerlichen Gesellschaft unter den neuen Bedingungen, »deren Gestaltung von der Stellung abhängig ist, welche die Frau in ihr einnehmen wird«, und verknüpfte mit der Feststellung des Wandels die Forderung, die damit verbundenen Probleme auch als Wissenschaftler ernstzunehmen.
Daß »eine so gewaltige aus dem Geist der Zeit herausgeborene Bewegung sich nicht mit Gewalt unterdrücken« lasse, sei unzweifelhaft. Solle nun aber »Ordnung geschaffen werden in dem Chaos widerstreitender Vorgänge«, so gelte »als unerlässliche Vorbedingung das Studium derjenigen unbekannten Grösse, von deren Bestimmung die Möglichkeit der Lösung abhängt: der Frau«.
Er erklärte es zur Aufgabe des Archivs, das »Studium der Frau auf allen Gebieten menschlichen Wissens und Beobachtens anzuregen und zu fördern, und durch Zusammenarbeit von Vertretern aller dieser Wissensgebiete eine wirkliche Frauenkunde zu schaffen«. Zu den von Hirsch für diese Aufgabe zuständigen Wissenschaften gehörten: »Medizin, Biologie und Hygiene (individuelle und soziale, Gewerbe-, Rassen-, Fortpflanzungs-, Schul- und Tropenhygiene); Physiologie und Pathologie; Embryologie; Vererbungslehre, Genealogie, Psychologie, Psychiatrie, Kriminalistik und gerichtliche Medizin; Verwaltung, Gesetzgebung, Rechtsprechung, Versicherungswissenschaft; Anthropologie, Ethnologie und Vorgeschichte; Sexualwissenschaft; Sozialwissenschaft und Statistik; Philosophie, Kulturgeschichte, Pädagogik, Kunst- und Literaturgeschichte«. Sie alle sollten zusammenwirken, um den Bau der »Frauenkunde, der Wissenschaft von der Frau in allen ihren Lebensbeziehungen und Lebensäusserungen aufzuführen«.