Elisabeth-Briefe
Elisabeth-Briefe
Freiburg, Br. 1. 1925/26 – 14. 1939,5 (Sept./Okt.)
Rundbrief der Elisabeth- und Frauenvinzenzkonferenzen Deutschlands
Freiburg i. Br. 1948,[1] – 1949,[5]
(Freie Wohlfahrtspflege; 16)
1.640 Seiten auf 26 Mikrofiches
Oktober 2007, ISBN 978-3-89131-498-2
Silber negativ: EUR 180,– (ohne Mwst.) / EUR 216,– (inkl. Mwst.)
Elisabeth-Konferenzen entstanden in Deutschland im 19. Jahrhundert. Es waren Gruppen ehrenamtlich tätiger Frauen, die sich aus christlicher überzeugung mit dem Ziel caritativer Hilfe in den katholischen Kirchengemeinden zusammenfanden. Die erste Gruppe wurde 1840 in Trier durch Anna Weißenbach gegründet.
Der Ursprung der Konferenzen reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als Vinzenz von Paul 1617 in Frankreich die erste Frauengruppe zur Krankenpflege in der Pfarrgemeinde ins Leben rief. Die erste Gruppe in Trier nannte sich Elisabethverein nach dem Vorbild der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Die große Heilige war Ermutigung, in die Armenviertel und die Familien zu gehen und die Notleidenden dort zu besuchen, wo sie lebten, wie es auch Vinzenz von Paul propagiert hatte. Weitere Konferenzen folgten, so in München (1842), Barmen (1843) und Olpe (1845) und an vielen anderen Orten.
Die Zusammenschlüsse nannten sich Elisabeth-Konferenz, Elisabethverein oder Frauenvinzenzverein und traten neben die auf weltlicher Ebene entstehenden Wohltätigkeits- und Frauenhilfsvereine. Die Elisabeth-Konferenzen verstanden sich als Träger der Hausarmenpflege und Familienfürsorge in der Pfarrgemeinde. Dadurch erhielten sie ihre Prägung und ihre Unterstellung unter die katholische Kirche und deren geistliche Führung. Die Konferenzen waren nach dem Vorbild der Vinzenzkonferenzen gebildet, deren erste Friedrich Ozanam 1833 in Paris im Geiste Vinzenz von Paul als Gruppe ehrenamtlicher Laien ins Leben gerufen hatte. Ozanam war es vor allem, der die Idee der aufsuchenden Hilfe, wie sie Vinzenz von Paul vorgelebt hatte, verbunden hat mit dem organisatorischen Mittel der Konferenz zur gemeinschaftlichen Koordinierung der Hilfen und zum praktischen wie religiösen Austausch ihrer Mitglieder.
An Orten mit Vinzenz- und Elisabethvereinen waren die Tätigkeitsfelder aufgeteilt, die Elisabethvereine widmeten sich dann vorrangig den Witwen und alleinstehenden Frauen und engagierten sich in besonderer Weise in der Fürsorge für Wöchnerinnen.
1918 errichtete Lorenz Werthmann, der Gründer des Deutschen Caritasverbandes, ein Sekretariat für die deutschen Elisabeth- und Frauenvinzenzvereine in der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg und stärkte so ihr Profil als kirchliche Organisation für Hausarmenpflege und Familienfürsorge. Mathilde Otto, die erste Generalsekretärin, initiierte und unterstützte den Aufbau von Diözesanverbänden und legte besonderes Gewicht auf die Bildungsarbeit und die religiöse und geistliche Förderung der Mitglieder.
Mitte der zwanziger Jahre erschien eine Denkschrift, die Mathilde Otto zusammen mit dem Zentralausschuss der Vinzenzkonferenzen Deutschlands ausgearbeitet hatte (Wie können die Elisabeth- und Vinzenzvereine für ihre Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben befähigt werden? Denkschrift an den deutschen Episkopat, im Auftrag des Deutschen Caritasverbandes dargeboten vom Zentralausschuss und Generalsekretariat der Vinzenzkonferenzen Deutschlands in Köln und dem Generalsekretariat der deutschen Elisabeth- und Frauenvinzenzvereine in Freiburg, [Freiburg, 1927], 15 S.).
Diese Schrift diente unter anderem der Vorbereitung des lang erstrebten Zusammenschlusses der Elisabeth-Konferenzen zu einer Reichsgemeinschaft. Ziel der Bemühungen war die enge Einbeziehung der Arbeit in die Pfarrseelsorge, die Eingliederung der Elisabeth-Konferenzen und ihrer Arbeit in Caritas und Caritasverband sowie die Vertretung der Elisabeth-Konferenzen in den Gremien der kommunalen Wohlfahrtspflege.
Zur Gründung der Reichsgemeinschaft der Elisabeth- und Frauenvinzenzvereine Deutschlands kam es dann auf dem Caritastag in Würzburg im Jahre 1931, dem Jubiläumsjahr des 700. Todestages der Heiligen Elisabeth. Präsidentin der Reichsgemeinschaft wurde Hertha Elisabeth Runkel aus Aschaffenburg, stellvertretende Vorsitzende Mathilde Otto und Generalsekretärin Schwester Christa von Jagemann, zugleich Assistentin im Referat Familienfürsorge in der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg.
Seit 1925 erschienen die Elisabeth-Briefe, die, wie der Name schon sagt, nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift erhoben. Sie sollten vielmehr vorrangig der Gemeinschaftsbildung dienen, dem praktischen und geistlichen Austausch der Konferenzen und über Erscheinungsformen der Not und praktische Möglichkeiten der Hilfe sowie über die Belange der Zusammenarbeit mit Behörden und die damit zusammenhängenden Rechtsmaterien informieren. Wiederkehrende Rubriken waren: »Für die Geistliche Lesung«, »Für die Arbeit«, »Berichte aus der Elisabetharbeit«, »Akademische Elisabethkonferenzen«, »Für die Konferenz-Bibliothek« bzw. »Buchbesprechungen«, ggf. »Mitteilungen des Generalsekretariats«. Pro Jahrgang erschienen sechs Briefe, bis die Zeitschrift mit Brief 5 (September/Oktober) 1939 das Erscheinen nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges einstellen mußte.
In gedruckter Form erschien erst wieder 1948 eine vom Generalsekretariat in Freiburg herausgegebene Zeitschrift unter dem Titel Rundbrief der Elisabeth- und Frauenvinzenzkonferenzen Deutschlands. Es erschienen bis 1949 fünf Hefte.
Ab 1950 erschien dann, nun unter dem Titel Elisabeth-Brief : Zeitschrift für die pfarrliche Helferarbeit der Frauen, das erste Heft des ersten Jahrgangs der Neuen Folge der Elisabeth-Briefe, ebenfalls in 6 Briefen pro Jahrgang, die aber nicht mehr Teil der vorliegenden Edition ist.