Freimaurer Zeitschriften

Entstanden aus mittelalterlichen Werkstattverbänden, den sogenannten »Bauhütten«, hat sich der Bund der Freimaurer bis heute in über 130 Staaten der Welt verbreitet. In ihrer heutigen Gestalt geht die Freimaurerei auf das Jahr 1717 zurück, das Gründungsjahr der Großloge von London.

Der Zusammenschluß von Handwerkern der einzelnen Gewerbe geschah in der Absicht, das Wissen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer Kunst zu hüten; er bot ihnen aber auch soziale Geborgenheit und kümmerte sich um kranke, alte und berufsunfähige Bauleute. Eine eigene Symbolik, feste Rituale, Grußformeln, mitunter auch Geheimschriften und Paßworte sollten dafür Sorge tragen, daß kein Außenstehender den hohen Kenntnisstand der Hütten erwarb.

Als mit dem 17. Jahrhundert eine Verschlechterung der Auftragslage für Baufachleute einherging, wurde der Wunsch laut, trotz allem die Privilegien der Bauhütten zu erhalten. Zahlungskräftige Berufsfremde, denen die Mitgliedschaft in den Bauhütten eine große Ehre bedeutete, wurden als »Freie« aufgenommen. Sie betrachteten das »Bauen« bald unter einem symbolisch-geistigen und humanistischen Aspekt. Dabei galt als der rauhe Stein, der zu bearbeiten, zu verfeinern und zu vervollkommnen war, der Mensch selbst. Die im Konstitutionsbuch festgehaltenen Grundsätze entsprachen den Ideen der Aufklärung und zielten auf Toleranz, Humanität und Achtung gegenüber Andersdenkenden.

Zur Verbreitung ihrer Ideen und Ideale, und damit auch zur Bekämpfung lauter werdender Kritik hinsichtlich ihrer Aura des Geheimnisvollen, entwickelte sich gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts ein maurerisches Zeitschriftenwesen. Die hier vorliegenden vier Titel vermitteln einen kulturgeschichtlichen Einblick in das freimaurerische Gedankengut.