Die Inhaltsverzeichnisse und Verzeichnisse der Mitarbeiter von »Westermanns Monatsheften«
(1856 – 1944)
1 CD-ROM für Mac/PC; PDF-Format
2002, ISBN 3-89131-398-5
EUR 25,–
»Durch Belehrung unterhalten und durch Unterhaltung belehren, und also Bildung und Wissen, und zwar in volksthümlicher Weise, dem allgemeinen Verständnis zugänglich machen.« Das war der kulturhistorische Auftrag der neuen Zeitschrift, wie ihn der Verleger George Westermann 1856 in der Ankündigung der Monatshefte beschrieb.
Nach einer anfänglichen naturwissenschaftlich-technischen Schwerpunktsetzung fanden die Monatshefte »für das gesamte geistige Leben der Gegenwart« bald zu ihrem eigentlichen, dauerhaften Charakter. Sie etablierten sich als belletristisch-populärwissenschaftliches Medium, das allen bildungsrelevanten Themen – bis auf die Politik – offenstand.
Die Illustration der Beiträge, anfangs mit Holzschnitten, später unter zunehmender Nutzung der neu aufkommenden Illustrations- und Drucktechniken, gehörte zu den zentralen Punkten in der Aufmachung und sollte den Monatsheften den Erfolg beim Publikum sichern. Dabei standen, anders als in anderen illustrierten Zeitschriften, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet wurden, die Illustrationen nie für sich allein, sondern bildeten immer eine Ergänzung des an erster Stelle stehenden Textes.
Wesentlich für den immensen Erfolg, den die Monatshefte schon nach kurzer Zeit verbuchen und bis ins 20. Jahrhundert hinein aufrechterhalten konnten, war ein großer Stab hervorragender und prominenter Mitarbeiter. Für die wissenschaftlichen Beiträge wurden Hochschullehrer aus den verschiedensten Disziplinen gewonnen. Der literarische Bereich erhielt sein Profil durch mehrere parallel verfolgte Strategien. Einmal setzte die Redaktion auf die kontinuierliche und langfristige Zusammenarbeit mit namhaften Schriftstellern (wie z.B. Wilhelm Raabe, Theodor Storm oder Paul Heyse). Daneben wurde aber auch den jeweiligen literarischen Modeströmungen Rechnung getragen, und auch ein Phänomen wie die wachsende Bedeutung des weiblichen Lesepublikums wurde nicht vernachlässigt: Marie von Ebner-Eschenbach lieferte über viele Jahre Beiträge für die Monatshefte, und Autorinnen wie Fanny Lewald und Ossip Schubin wurden mit Rücksicht auf den Publikumsgeschmack wiederholt um Mitarbeit gebeten.
Immer noch galt das Bestreben, das gehobene Niveau der Monatshefte und den ihnen eigenen Charakter zu wahren. Das Vorbild der englischen Reviews und der kulturhistorische Auftrag, wie ihn ihr Gründer George Westermann formuliert hatte, blieben über Jahrzehnte bestimmend und sicherten ihr einen exponierten Platz in der deutschen Zeitschriftenlandschaft.