Ach / Anderheiden / Quante
Ethik der Organtransplantation
Harald Fischer Verlag, Erlangen
geb., 242 Seiten,
2000
ISBN 978-3-89131-402-9
EUR 29,80 / sFr 50,10
Kurzbeschreibung
Die Organtransplantation ist seit Jahren auch in Deutschland ein routinemäßig und erfolgreich durchgeführtes medizinisches Verfahren. Zahlreiche Menschen verdanken ihr das Leben oder eine weitgehende Wiederherstellung ihrer Gesundheit.
In der Öffentlichkeit wird die medizinische Möglichkeit der Organtransplantation gutgeheißen, die langjährige Forderung nach einer gesetzlichen Regelung wurde mit dem Transplantationsgesetz vom 5. November 1997 erfüllt. Dennoch bestehen in der Öffentlichkeit viele, vielleicht sogar wachsende Befürchtungen über den Mißbrauch dieser Therapieform.
Die neuen Möglichkeiten medizinischer Verwendung von Organen und Körperteilen werfen juristische und moralische Fragen nach dem Status des menschlichen Körpers auf. Dazu gehören die Fragen nach Begriff und Zeitpunkt des Todes und nach den Pflichten gegenüber Toten. Aber auch Fragen nach den Grenzen der Verfügung über den eigenen Körper, Fragen der Verteilungsgerechtigkeit und nach den Grenzen des experimentellen Umgangs mit Menschen (vom Embryo bis zum Leichnam) müssen beantwortet werden.
Das Verhältnis des Menschen zu seinem eigenen Körper und dem seiner Mitmenschen erscheint im Kontext der moralischen Bewertung der Transplantationsmedizin in einem neuen, veränderten Licht. Es zeigt sich sehr schnell, daß zentrale und »klassische« Begriffe der abendländischen Ethik wie Person, Leben, Körper, Natürlichkeit, Integrität, Menschenwürde, Autonomie oder Pietät vor einer Bewährungsprobe stehen und sich ihre Brauchbarkeit auch in diesen neuen bioethischen Problemzusammenhängen erweisen muß.
Neben dieser allgemeinen ethischen Fragestellung ergeben sich eine ganze Reihe gewichtiger, unmittelbar anwendungsbezogener Fragen. Sie bestimmen den Gang der Diskussion über die Ethik der Organtransplantation wesentlich mit.
Die Autoren
Johann S. Ach, Michael Anderheiden und Michael Quante befaßten sich als Mitarbeiter eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts mit den Fragen zur »Ethik der Organtransplantation«.