Christian Dürnberger
Moralische Herausforderungen der Veterinärmedizin in der Nutztierhaltung
Harald Fischer Verlag, Erlangen
kart., 134 S., 2021
ISBN 978-3-89131-535-4
EUR 18,50
Als Ebook kostenlos erhältlich: PDF · EPUB · MOBI
urn:nbn:de:0185-2022020212
Kurzbeschreibung
Veterinärmediziner·innen, die in der Nutztierhaltung arbeiten, erledigen einen bedeutsamen Job in einem kontrovers diskutierten Spannungsfeld – sie selbst aber werden in den Debatten kaum gehört. Mit welchen moralischen Herausforderungen sind sie konfrontiert? Was sollte sich in der Landwirtschaft dringend ändern? Würden Sie sich noch einmal für diesen Beruf entscheiden? Wie sehen sie die Zukunft der Profession? Und was raten sie Student·innen der Veterinärmedizin?
Fragen wie diese standen im Mittelpunkt einer Studie am Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Das Buch liefert mit zahlreichen Zitaten Einblicke in eine Berufs- wie Lebenswelt.
Inhalt
- 1 Veterinärmedizin in der Nutztierhaltung: Einblicke in eine Berufs- und Lebenswelt
- 2 Methodik der Studie
- 3 Demografische Daten
- TEIL I – MORALISCHE HERAUSFORDERUNGEN DES BERUFS
- 1 Welche Akteur·innen prägen die moralischen Herausforderungen des Berufsfeldes?
- 1.1 Tiere
- 1.2 Landwirt·innen
- 1.3 Politik und ihre Vorgaben
- 1.4 Gesellschaft
- 1.5 Kollegium, Vorgesetzte, Angestellte und Konkurrenz
- 1.6 Veterinäramt
- 1.7 Der Tierarzt, die Tierärztin – Selbstverständnisse einer Profession
- 2 Typische moralische Herausforderungen
- 2.1 Häufigkeit der moralischen Herausforderungen
- 2.2 Typen moralischer Herausforderungen
- 2.3 Die gesellschaftliche Debatte rund um die Nutztierhaltung
- 2.4 Austausch über moralische Herausforderungen
- 3 Zusammenfassung und Diskussion: Ein zu enges Feld?
- 3.1 Vier moralische Konflikttypen von unterschiedlicher Relevanz
- 3.2 Eine idealistische und eine provokante Interpretation der Ergebnisse
- 3.3 Konflikte zwischen Akteur·innen und Rollen
- 3.4 Ohnmacht und pragmatischer Idealismus: Das Streben nach dem Bestmöglichen
- 3.5 Nicht jede Herausforderung ist eine moralische: Ein weites Ethikverständnis
- 3.6 Herausforderungen als Quelle für »moral distress«?
- 3.7 Mehr Austausch? Ja, aber nur bedingt
- TEIL II – DIE ZUKUNFT DER PROFESSION
- 1 Beschreibung der eigenen Rolle in der Nutztierhaltung
- 2 Wird Student·innen zum Beruf geraten?
- 2.1 Gründe für die Berufswahl
- 2.2 Gründe gegen die Berufswahl
- 2.3 Würden die Befragten den Beruf wieder ergreifen?
- 3 Geforderte Änderungen im Studium
- 3.1 Forderung nach neuen Ausbildungsinhalten und Schwerpunkten
- 3.2 Ein eigenes Studium für die Sparte?
- 4 Was sollte sich in der Nutztierhaltung allgemein dringend ändern?
- 4.1 Bessere Bedingungen für Tiere
- 4.2 Veränderung der Landwirtschaft insgesamt
- 4.3 Veränderung der öffentlichen Debatte
- 5 Wünsche an die tierärztliche Standesvertretung
- 5.1 Professionelles Lobbying und bessere Öffentlichkeitsarbeit
- 5.2 Kritik und Lob
- 6 Rat an die Jugend
- 6.1 Von »Dieser Beruf ist toll« bis »Studiert etwas Anderes«
- 6.2 Konkrete Ratschläge: Praktika, Gewissensprüfung, Praxiswahl und vieles mehr
- 7 Zusammenfassung und Diskussion: Ein wunderbarer Beruf, aber ohne Zukunft?
- 7.1 Neue Ausbildungsthemen – neue Rollen?
- 7.2 Kein Ruf nach Ethik?
- 7.3 Die Sehnsucht nach Deutungshoheit
- 7.4 In der Abenddämmerung des Berufs?
- 8 Abschließende Betrachtungen
- Literatur
- Über den Autor
Über den Autor
Christian Dürnberger, Dr. phil., arbeitet seit über einem Jahrzehnt an verschiedenen Forschungsinstitutionen zu ethischen Fragen in der Landwirtschaft. Er ist Referent und Autor von Büchern zu diversen Themen, beispielsweise über Grüne Gentechnik, Bioenergie, Genome Editing oder ethische Fragen der Veterinärmedizin. Besondere Bekanntheit erlangte sein Buch »Ethik für die Landwirtschaft«.
Er ist Universitätsassistent am Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Medizinischen Universität Wien und Universität Wien und lehrt am Campus Francisco Josephinum Wieselburg. Frühere Arbeitsstellen waren die Ludwig-Maximilians-Universität München, das Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften sowie die Hochschule für Philosophie München.