Otto Liebmann
Kant und die Epigonen
(Reprint der Erstausgabe Stuttgart 1865)
Harald Fischer Verlag, Erlangen
kart., 220 Seiten, 1991
ISBN 3-89131-025-0
EUR 14,80 / sFr 25,60
Kurzbeschreibung
Bei diesem Band handelt es sich um den Reprint der 1865 bei Carl Schober in Stuttgart erschienenen Erstausgabe. In dem Buch stellt Liebmann Kants Philosophie und die der ihm nachfolgenden Philosophen dar, wobei er am Ende jedes Hauptkapitels die Forderung aufstellt: »Also muß auf Kant zurückgegangen werden.« Diese Forderung der Rückkehr zu Kants originärem Denken machte »Kant und die Epigonen« zu einem zentralen Werk für die Entstehung des Neukantianismus.
Im ersten Kapitel untersucht Liebmann »Die Hauptlehre und den Hauptfehler Kants«. Die »idealistische Richtung« wird mit Fichte, Schelling und Hegel abgehandelt. Herbart ist der Vertreter der »realistischen Richtung«. Im vierten Kapitel wird Fries als Vertreter der »empirischen Richtung« vorgestellt. Mit einem Kapitel zu Schopenhauer, dem Vertreter der »transcendenten Richtung«, endet die Untersuchung der an Kant anknüpfenden philosophischen Richtungen.
Liebmann skizziert in der Einleitung sein methodisches Vorgehen folgendermaßen: »Der Plan für
unsere Untersuchung ist einfach. Es handelt sich darum, den inneren Zusammenhang der genannten vier
philosophischen Hauptrichtungen mit der kantischen Philosophie zu erkennen und dann aus der Kritik dieser
letzteren den Maaßstab für die Beurtheilung jener zu gewinnen. Nun besteht aber aller innere
Zusammenhang verschiedener Gedankenrichtungen allein darin, daß sie, bevor sie divergiren, eine
Strecke zusammengehen,
d.i. eine Reihe von Gedanken gemeinsam haben. Demnach müssen wir also jede
dieser Richtungen soweit verfolgen, daß wir jene Reihe von Gedanken, welche sie mit der kritischen
Philosophie gemeinsam hat, genau erfassen. Hierzu wiederum wird nötig sein, daß wir vor Allem den
Kantischen Gedankengang im Großen betrachten, seinen speculativen Zusammenhang prüfen und uns von
seiner
Unumstößlichkeit und Gewißheit überzeugen.«