Titelbild eines Dialektwörterbuchs

Historische Dialektwörterbücher aus deutschen Sprachgebieten

(Archiv der europäischen Lexikographie, Abt. 2: Wörterbücher; 18)
135 Titel, gesamt ca. 48.000 Seiten inkl. MAB2/MARC21-Titeldaten

Online

2010, ISBN 978-3-89131-519-4
Erwerb: EUR 5.040,– (exkl. Mwst.) / EUR 5.392,80 (inkl. Mwst.)
Jahreslizenz: EUR 504,– (exkl. Mwst.) / EUR 539,28 (inkl. Mwst.)
Online-Zugang

Mikrofiche Edition

594 Mikrofiches, 2001, ISBN 3-89131-379-9
Silber negativ: EUR 5.040,– (exkl. Mwst.) / EUR 5.997,60 (inkl. Mwst.)
Katalog

Meist von Einheimischen bearbeitete Lokal- und Regionalwörterbücher, z.B. aus dem Taubergrund, aus dem Lechtal, aus dem Oder-Bruch, von Eupen, von Gröden oder von Elbing, werden mit dieser Edition neu vorgestellt. Da dieses Schrifttum oft als Schulprogramm in ortsansässigen Kleinverlagen oder im Selbstverlag erschienen ist und nur lokal verbreitet war, ist es heute zum Teil nur noch schwer und in wenigen Exemplaren aufzufinden.

Bei den Verfassern handelt es sich gewöhnlich um Lehrer, Pfarrer und Beamte, die mit dem Dialekt von klein auf vertraut und bei der Angabe der Wortbedeutungen sicher sind. Weniger zuverlässig, aber sprachhistorisch interessant sind ihre oft sehr ausführlichen Etymologien.

Neben den im Mittelpunkt stehenden lexikalischen Teilen der Werke sind es vor allem die Vorreden und Einleitungen, die für eine ganze Reihe von Fragestellungen aufschlußreich sind. Hier finden sich neben grundsätzlichen Erörterungen zur Lexikographie auch wertvolle methodolgische und historische Hinweise zur Entstehung der einzelnen Wörter und zu den Eigentümlichkeiten der Dialekte.

Ein Dutzend der hier versammelten Dialektwörterbücher stammt aus dem 18. Jahrhundert, beginnend in Norddeutschland mit Richy: Hamburg (1754), Strodtmann: Osnabrück (1756), Tiling: Bremen und Niedersachsen (1767ff.), Bock: Preussen (1759) und Dähnert: Pommern, Rügen (1781). Im oberdeutschen Sprachraum erscheinen die ersten Dialektwörterbücher einige Jahrzehnte später: Zaupser: Bayern (1789) und Schmid: Schwaben (1795).

Einen Höhepunkt in der Bearbeitung des lokalen Sprachmaterials erlangte die Dialektforschung im Anschluß an die wegweisenden Werke von Grimm: Deutsche Grammatik (1819–1837) und Schmeller: Die Mundarten Bayerns (1821) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Über die Hälfte der Titel dieser Edition stammt aus der Zeit zwischen 1850 und 1900.

Neben den sprachwissenschaftlichen Anregungen ist es vor allem das sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitende Interesse an der Lokalgeschichte, das die Entstehung von Dialektwörterbüchern begünstigt.

Mit den Arbeiten von Staub/Tobler: Schweizerisches Idiotikon (1881ff.) und Fischer: SchwäbischesWörterbuch (1901ff.) beginnt eine neue Ära der Dialektforschung: Großraumwörterbücher, von Akademien betreut, staatlich gefördert und mit allumfassendem Geltungsanspruch, verdrängen die Zusammenfassungen sprachlicher Mikrokosmen.